Im Mai des Jahres 1907, nachdem das Interesse am Schießsport und der Geselligkeit bei den örtlichen Schützenfesten immer mehr Freunde und Anhänger fand, bildete sich ein Komitee, das die Gründung eines Schützenvereines vorbereiten sollte. Am 4. August 1907 war die Stunde der Gründung einer Lehmener Schützengesellschaft gekommen. An diesem Tage trafen sich 38 Lehmener Bürger in der Gaststätte Remy, um eine Schützengesellschaft zu gründen. Als 1. Vorsitzenden wählte man Philipp Ibald. Schon 1 Jahr später wurde das erste Schützenfest, das auf einer Wiese bei der Burg Weckbecker abgehalten wurde. Der Königspreis wurde damals auf 12 Mark festgesetzt und viel an Johann Urmersbach, der damit erster Schützenkönig der Schützengesellschaft wurde.
Während des I. Weltkrieges und in der Nachkriegszeit wurden keine Schützenfeste abgehalten.
Da die Wiese an der Burg Weckbecker den künftigen Anforderungen nicht mehr entsprach, suchte man nach einem anderen geeigneten Schießplatz. Der Landwirt Johann Flöck verpachtete dem Schützenverein am Ende des Friedhofsweges "Auf der Pat" einen sicheren Schießplatz an der Würzlay, auf dem im Jahre 1926 wieder ein Schützenfest abgehalten wurde. Es wurde mit alten Vorderladern geschossen, die man im Ort noch hören konnte.
Im Jahre 1932 beschloss die Mitgliederversammlung im Einvernehmen mit dem damaligen Pfarrer Adam Bier und dem Kirchenvorstand das Tragen des Baldachins am Fronleichnamsfest. Eine zunehmende stärkere Bindung an das kirchliche Leben war unverkennbar.
Die Mitgliedschaft zur "Erzbruderschaft von hl. Sebastianus" wurde im Jahre 1934 einstimmig beschlossen, deren Wahlspruch –Glaube, Sitte, Heimat – lautete. Mit dieser Mitgliedschaft wurde der bisherige Schützenverein Lehmen in "St. Sebastianus-Schützenbruderschaft 1907" umbenannt.
Unbeschadet eines Verbotes der katholischen Schützenbruderschaften nach der Machtergreifung des Nationalsozialismusses hielten die Lehmener Schützenbrüder an dem kirchlichen Leben in ihrer Pfarrgemeinde St. Castor fest. Während der Amtszeit des damaligen "Führers" (die Vorsitzenden erhielten in dieser Zeit diese Bezeichnung) Sebastian Schmitt, der zugleich Ortsvorsteher war, wurde das Vereinsleben aufrecht erhalten und die noch heute stattfindende alljährliche Familienfeier am 20. Januar zu Ehren des hl. Sebastianus wurde beschlossen.
Auch in der Zeit des II. Weltkrieges ruhten die Aktivitäten der Schützenbruderschaft.
Erst am 01.12.51 konnte wieder eine Mitgliederversammlung stattfinden, in der Matthias Nickenig zum neuen Brudermeister (1. Vorsitzender) gewählt wurde. Das erste Schützenfest nach dem II. Weltkrieg feierte man im Jahre 1954. Hierzu musste der alte Schützenplatz an der Würzlay mit tatkräftiger Hilfe der Mitglieder und Geldspenden wieder hergerichtet werden. Im Jahre 1956 trat die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Lehmen dem Bezirksverband Maifeld als Mitglied bei. Neuer Brudermeister wurde Werner Milles.
Am 07.07.1957 konnten die Lehmener Schützen ihr 50jähriges Stiftungsfest feiern. Sie errangen dabei erstmals die Wanderkette des Bezirksverbandes Maifeld. Diese Kette wird jährlich unter den Schützenbruderschaften des Bezirksverbandes Maifeld ausgeschossen.
Da auch der alte Schießplatz im "Prohland" in der Nähe der Würzlay den künftigen Anforderungen nicht mehr gerecht wurde, bemühte man sich um einen anderen Schießplatz. Am 11./12. August 1962 wurde der heutige Schießplatz an der Grundschule im Rahmen eines Schützenfestes feierlich eingeweiht und der Öffentlichkeit übergeben.
Um dem allgemeinen Wunsch und dem regen Interesse der Lehmener Jugend am Schießsport gerecht zu werden, beschloss man im gleichen Jahr die Aufnahme der Jugendlichen als Jungschützen in die Schützenbruderschaft.
Im Jahre 1967 beantragte die Schützenbruderschaft Lehmen die Eintragung ins Vereinsregister beim zuständigen Amtsgericht in Münstermaifeld.
Ein besonderes für die Schützen war die Errichtung und Einweihung einer neuen Schützenhalle im Jahre 1967, an deren Fertigstellung sich viele Schützenbrüder durch freiwillige Arbeitsstunden beteiligt haben.
Auf der Generalversammlung am 20. Januar 1983 beschloss die Mitgliederversammlung die Aufnahme weiblicher Mitglieder in die Schützenbruderschaft.
Bei einem großen Unwetter im Jahre 1985 wurde der Schießstand durch einen großen Erdrutsch fast völlig zerstört, so dass ein Schießbetrieb nicht mehr möglich war. Erst durch die finanzielle Hilfe der Gemeinde Lehmen und des Landkreises Mayen-Koblenz konnte ein Wiederaufbau bewerkstelligt werden.
Ein ganz besonderes Ereignis für die Schützenbruderschaft Lehmen war im Jahr 1989, als der Schützenbruder Heribert Ibald die Würde des Bundesschützenkönigs der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften für die Bundesrepublik Deutschland errang.Im Jahre 1994 wurde ein neuer Luftgewehrstand errichtet, der den gewachsenen Anforderungen und der sich stetig erhöhenden Mitgliederzahl, insbesondere im Jugendbereich, gerecht wurde.
Mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde konnte im Jahre 2003 das Dach der Schützenhalle erneuert werden. Hier wurde besonderer Wert auf Verringerung der Schallemissionen gelegt.